Gibraltar in einer Brexit-Zwickmühle und Tausende von Arbeitskräften sind betroffen

Gibraltar, ein britisches Überseegebiet, das an die südlichste Spitze Spaniens angrenzt, befindet sich derzeit erneut in einer Zwickmühle.

Die kommenden Wahlen in Spanien könnten entscheiden, ob es starke Einschränkungen an der Grenze zu Spanien geben wird.

Tausende Arbeitnehmer könnten ihren Arbeitsplatz verlieren

Ein Regierungswechsel in Spanien könnte bedeuten, dass Arbeitskräfte aus Spanien, aber auch aus anderen EU-Ländern wie Italien, Portugal und Deutschland, nicht mehr ohne Visum und Arbeitserlaubnis einreisen und arbeiten dürften.

Obwohl Gibraltar ein britisches Überseegebiet ist, gehörte es zu verschiedenen Zeiten sowohl zu Spanien als auch zu Grossbritannien. Die beiden Länder haben sich bisher auf bestimmte Regulierungen geeinigt und das Gebiet war von Brexit bisher nicht betroffen.

Über 15’000 Beschäftigte aus verschiedenen Branchen stammen aus Spanien, wobei weitere Tausende aus anderen EU-Ländern kommen. Viele sind Einwohner Andalusiens und pendeln täglich zwischen Spanien und Gibraltar, um ihre Arbeit auszuüben.

Eine ganze Branche ist betroffen

Da in Gibraltar eine grosse Anzahl an Firmen aus der Casino-Branche ansässig sind, könnte dies für Tausende von Arbeitnehmern in diesem Sektor ein ernstes Problem darstellen.

Grosse iGaming-Firmen wie Yggdrasil und NetEnt zeigen sich besorgt und suchen nach einem Ausweg, wie einer Verlegung ihres Standortes. Ein solcher Schritt grosser Firmen könnte wirtschaftliche Auswirkungen für Gibraltar haben, das nur eine Fläche von 6,5 km² umfasst.

Diskussion um die Zukunft von Gibraltar

Die konservative Volkspartei (PP), die in den Meinungsumfragen in Spanien weit vorne liegt, hat sich mit der rechtspopulistischen Partei Vox verbündet, die die Grenze zwischen den beiden Ländern schliessen möchte.

Vox versteht, wie wichtig spanische Arbeitnehmer für Gibraltars Wirtschaft sind und möchte durch die Grenzschliessung Druck ausüben, um das Gebiet wieder mit Spanien zu vereinen.

Gibraltar hat, laut einer Einigung vom 31. Dezember 2020, ausserdem grundsätzlich die Erlaubnis für den Beitritt zum Schengen-Raum. Jedoch wurde dazu noch kein fester Beschluss gefasst.

Nun befürchtet Gibraltar, zum Brexit-Streitpunkt zu werden. Was dies für Arbeitnehmer sowie für die Gaming- und Casinobranche bedeutet, wird sich nach den Wahlen am 23. Juli 2023 zeigen.

Lesen Sie hier weitere News aus der Branche:

Ihre Auswahl wird zurückgesetzt

Sind Sie sicher?